Die Verbesserungen am Flughafenbahnhof kosten deutlich mehr als angenommen, das wurde heute im Lenkungskreis zum Bahnprojekt Stuttgart-Ulm bekannt. „Deshalb ist es jetzt wichtig, sowohl die Planungen für den verbesserten Filderbahnhof unter der Flughafentrasse als auch für die günstigere Antragstrasse weiterzuverfolgen“, sagte der Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart Thomas S. Bopp heute nach dem Treffen der Projektpartner am Flughafen. „Eine weitere Verzögerung“, ergänzt Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster, „verschiebt den Fertigstellungstermin nach hinten, macht das Projekt teurer.“ Dr. Schuster sprach sich dafür aus, die Prüfung der von der Bahn vorgelegten Kosten sehr zeitnah abzuschließen: „Es ist eine Frage der Ehrlichkeit, dieses Thema nicht zu lange zu politisieren. Die Situation ist klar, Stand heute kann und will kein Projektpartner Mehrkosten in dieser Höhe übernehmen.“
Auf Nachfrage des Verbands Region Stuttgart wurde seitens der Deutschen Bahn AG formuliert, dass es keine betrieblichen Vorteile des bisher geplanten Filderbahnhofs (Antragstrasse) im Vergleich zum Filderbahnhof unter der Flughafenstraße gebe, weder bezogen auf die Fahrzeiten, noch auf den Fahrplan. Der Mehrwert beschränke sich ausschließlich auf die „Kundenfreundlichkeit“, was den Umstieg zwischen Fern- und Regionalverkehr angehe, so die Aussage der Deutschen Bahn AG. „Damit sind in erster Linie das Land und die Bahn gefragt, was Mehrkosten angeht“, so das Fazit von Dr. Jürgen Wurmthaler.
Region und Landeshauptstadt Stuttgart appellierten gemeinsam, noch Ende 2012 politische Klarheit darüber zu schaffen, ob Bahn und Land bereit sind, Mehrkosten zu tragen. „Wir können uns keine weiteren Verzögerungen leisten. Wenn klar ist, dass kein Partner mehr Geld auf den Tisch legt, muss man den Menschen reinen Wein einschenken. Ein verbesserter Filderbahnhof wäre dann leider vom Tisch“, sagten Bopp und Dr. Schuster in Richtung Bahn und Land.
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