Der Aussichtsturm bei Herrenberg, Wohnmobilstellplätze und die Neukonzeption des Museumsradwegs. Das sind die drei großen Projektergebnisse des Masterplans Schönbuch. Dieses Gesamtkonzept für die Schönbuchlichtung ist Teil des Landschaftsparks Region Stuttgart und wurde heute im Planungsausschuss vorgestellt. Planungsdirektor Thomas Kiwitt lobte die prima Zusammenarbeit mit den Akteuren vor Ort und formulierte zuversichtlich: „Ich sehe sehr gute Chancen, vom Plan in die Umsetzung zu kommen.“
Nach dem Vorbild der Route der Industriekultur im Filstal soll auch im Schönbuch eine attraktive, thematische Fahrradroute entstehen. Planerisches Rückgrat dafür ist der Museumsradweg. Dieser durchgängige Radweg verbindet Weil der Stadt und Nürtingen und ist in den letzten Jahren selbst als Projekt des Landschaftsparks entstanden. Am Wegesrand bieten sich heutzutage Abstecher in, wie der Name vermuten lässt, zahlreiche Museen an, angefangen vom Keplermuseum in Weil der Stadt, über verschiedene Heimatmuseen bis hin zum Museum Ritter in Waldenbuch oder die Sammlung Domnick und die Stiftung Ruoff in Nürtingen. Der Weg führt aber auch durch attraktive Orte und bietet jede Menge landschaftliche Besonderheiten.
Künftig sollen neue Schwerpunkte dazukommen, nämlich der Erlebnischarakter und die Information über Wissenswertes direkt an der Strecke. Neue Aufenthaltsbereiche sollen zur Rast einladen. Böblingen, Gärtringen (Rohrau) und Herrenberg sollen in den Museumsradweg einbezogen und damit auch eine stärkere Verknüpfung mit dem ÖPNV hergestellt werden. Es ist beabsichtigt, alle Angebote stärker zu bewerben. Ob es dafür als Modellvorhaben des Bundes Zuschüsse gibt, entscheidet sich in den nächsten Wochen. Der Verband Region Stuttgart hat sich jedenfalls beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, und Raumforschung darum beworben.
Der Masterplan Schönbuch entstand in der Zusammenarbeit des Verbands Region Stuttgart mit dreizehn Städten und Gemeinden sowie weiteren Akteuren, darunter Vertretern von Naturschutzverbänden. Erstmals brachten sich auch Jugendliche mit ihren Ideen und Vorstellungen in den Planungsprozess ein. Neben den genannten herausragenden Projekten konnten zahlreiche Ideen gesammelt werden, die gemeindeübergreifend den Planungsraum noch besser vernetzen. Damit gelingt es, die bereits bestehenden vielfältigen Naherholungsangebote für die breite Bevölkerung noch attraktiver zu machen. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass der Verband Region Stuttgart die Projektideen aus seinem Förderprogramm Landschaftspark Region Stuttgart mitfinanziert.
Folgende Städte und Gemeinden haben am Masterplan mitgearbeitet: Aichtal, Altdorf, Böblingen, Ehningen, Gärtringen, Herrenberg, Hildrizhausen, Holzgerlingen, Nufringen, Schönaich, Steinenbronn, Waldenbuch und Weil im Schönbuch.
Fraktionsübergreifendes Lob für den Masterplan
Jürgen Lenz (CDU) freute sich über die Einbindung der Bevölkerung und der Jugendlichen in den Planungsprozess. Ein besonderer Mehrwert sei die Vernetzung der verschiedenen Landschaftsräume. Dorothee Kraus-Prause (Grüne) hob hervor, dass der Weg für die Umsetzung besonders gut geebnet sei, weil intensiv mit den Kommunen kommuniziert worden sei. Der Landschaftsraum sei ideal mit Bussen und Bahnen zu erreichen. Lobende Worte fand auch Matthias Hahn (SPD). Der Masterplan sei wichtig, um die Aufmerksamkeit in diesen Raum zu lenken. Peter Aichinger (Freie Wähler) äußerte sich ebenfalls positiv und sprach von einer „weiteren Perle in der Kette der Masterpläne“. Christoph Ozasek (Linke) gefiel die Idee, die besondere Qualität des Raumes mit dem Fahrrad zu erkunden. Landschaft prägt Menschen und Menschen prägen Landschaft, hob Kai Buschmann (FDP) auf die identitätsstiftende Wirkung ab.
Pressemitteilung (als pdf-Datei)