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Presseinformationen |

Region Stuttgart will mit Naherholung punkten

Naherholung als wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Attraktivität der Region. Ausbau soll durch ein konkretes Konzept mit breiter öffentlicher Beteiligung angegangen werden.

In der Region Stuttgart können die allermeisten Menschen innerhalb von zehn Minuten Freiräume zur Naherholung erreichen. Naherholung ist nicht nur aus gesundheitlichen Aspekten ein wichtiger Standortfaktor. Auch aus Gründen des Klimaschutzes, zur Verkehrsvermeidung und als Wirtschaftsfaktor gewinnt sie an Bedeutung. Rund 5,1 Mrd. Euro geben die Haushalte in der Region für Freizeit, Unterhaltung und Kultur aus. Hinzu kommen rund 3 Mrd. Euro, die auf Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen entfallen. Mit dem regionalen Naherholungskonzept Frei_Raum beabsichtigt der Verband Region Stuttgart, das Angebot zu optimieren, ausbauen und stärker bekannt zu machen. Das Konzept wurde am Mittwoch im Planungsausschuss des Verbands Region Stuttgart beschlossen.

So wird im ersten Schritt bis Sommer 2023 eine Grundlagenanalyse in Rückkopplung mit den Gemeinden und Fachbehörden von der Geschäftsstelle des Verbands erarbeitet. Diese fließen in eine digitale Karte als Grundlage für eine breit angelegte Online-Bürgerbeteiligung im Frühjahr 2024. Angeregt durch wenige Leitfragen soll für die Öffentlichkeit als auch Institutionen die Möglichkeit bestehen, Anmerkungen und Tipps zur Entwicklung von Natur und Landschaft einzubringen, konkrete Orte und Routen zu benennen und markieren, aber auch Anmerkungen anderer zu kommentieren. Basierend darauf können Themenschwerpunkte gesetzt und Modellprojekte erarbeitet werden. Angedacht ist, diese Schritte bis zum Sommer 2024 abzuschließen und dem Planungsausschuss zu präsentieren. Drei bis vier Planungsteams sollen anschließend im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens Leitlinien und Vorschläge für Leuchtturmprojekte entwickeln. Die Leuchttürme sollen in Kooperation mit den Kommunen entwickelt werden und können in den Wettbewerb um Kofinanzierungsmittel aus dem Programm Landschaftspark Region Stuttgart einfließen.

Ergänzend ist eine öffentlich und barrierefrei zugängliche digitale Karte geplant, die umfassend alle naturgebundene Naherholungsangebote und -räume und Landschaftsparkprojekte in der Region aufzeigt. Diese soll auf der im Aufbau befindlichen Internetseite zum Landschaftspark etabliert werden und über eine App abrufbar sein. Davon verspricht man sich einen hohen Gebrauchswert und die Möglichkeit zu einer fortlaufenden Aktualisierung. So entsteht ein regionales „Freizeit-Wiki“, dessen Inhalte allerdings redaktionell betreut werden.

Stimmen der Fraktionen

„Das Thema passt gut in unsere Zeit, es schreit regelrecht nach einer Konzeption,“ Jan Tielesch (CDU/ÖDP). Natürlich gebe es Zielkonflikte mit der Landwirtschaft, dem Verkehr und Landschaftsschutz, die gewichtet werden müssten. „Das Landschaftsparkprogramm ist die schönste und bekannteste Visitenkarte des Verbands, diese müssen wir weiterentwickeln. Tielesch lobte das geplante digitale Beteiligungsverfahren, auch wenn man sich keine Illusionen machen dürfe. Er bat, auf naturnahe Verbände zuzugehen.

Dorothee Kraus-Prause (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) bezeichnete das geplante Vorgehen als „ausgesprochen gut“. Sie sei der Meinung, dass es gemeinsam mit dem Landschaftspark neue Impulse setzen könne. In sehr vielen Kommunen gebe es Tourismusbeiräte. Sie bat, diese anzusprechen, weil dadurch andere Aspekte eingebracht werden könnten.

Thomas Bernlöhr (Freie Wähler) sei gespannt auf die Kombination der vielen verschiedenen Elemente. „Die Bürgerbeteiligung digital zu erlernen ist eine gute Idee“, so Bernlöhr. Er bat jedoch, den Prozess nicht durch zu viele Elemente und Schritte zu überfrachten.

Laut Regina Traub (SPD) sei die Konzeption eine große Aufgabe, die aber den Anforderungen der Zeit entspricht. Das Ganze im Zusammenhang mit dem ÖPNV zu sehen, sei ein wichtiger und richtiger Aspekt. Im Zusammenhang mit Leuchtturmprojekten bat sie um eine regulierende Hand.

Joachim Hülscher (AfD/FR) gehe davon aus, dass die Konzeption öffentlichkeitswirksam werde und viel für die Information der Bürger tue. Daher laute die Devise: „Machen, machen, machen.“

Kai Buschmann (FDP) betonte: „Das ist keine Kür, das ist Pflicht.“ Man trete in eine Phase ein, die regionalplanerisch interessant werde. Dafür sei jetzt genau der richtige Zeitpunkt.

„Die Pandemie hat zu einer Rückbesinnung auf Freizeitdestinationen in der Nähe geführt“, so Christoph Ozasek (DIE LINKE/PIRAT). Aus diesem und klimapolitischen Gründen sei die Konzeption sinnvoll.

Pressemitteilung als PDF-Download 

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