Das Angebot der S-Bahn in der Region wird kontinuierlich ausgebaut und verbessert. Hierzu sind Erweiterungen und Anpassungen der Infrastruktur nötig. Über den Stand der Planungen bei den QSS-Maßnahmen (Qualitätsoffensive für den Schienenknoten Stuttgart) und dem barrierefreien Ausbau der S-Bahn-Stationen wurde in der Sitzung des Verkehrsausschusses am Mittwoch informiert. Das Gremium hat in diesem Zusammenhang der Unterzeichnung mehrerer Realisierungs- und Finanzierungsverträge zugestimmt sowie Gelder für weitere Maßnahmen bewilligt. Die Vorhaben sollen vom Land gefördert werden.
Bahnsteigneubau Feuerbach
Am Bahnhof Feuerbach soll ein weiterer Bahnsteig auf 215 Meter verlängert sowie auf die Einstiegshöhe der S-Bahn von 96 Zentimeter erhöht werden. So kann die S62 künftig von Zuffenhausen bis Feuerbach weitergeführt werden. Ebenso ergeben sich im Störungsfall positive Auswirkungen auf den S-Bahn-Betrieb, weil im Fall der Sperrung der Stammstrecke mehr S-Bahnen nach Feuerbach geführt werden können. Der Bahnsteig soll vor der Stammstreckensperrung 2025 betriebsbereit zur Verfügung stehen. Die Gesamtkosten betragen voraussichtlich 6,86 Millionen Euro.
Wendegleis Böblingen
Durch die Verlängerung des S-Bahn-Wendegleises auf 205 Meter Nutzlänge können hier künftig nicht nur Vollzüge der S-Bahn (2 Wagen), sondern auch Langzüge mit drei Wagen abgestellt und gewendet werden. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt 3,5 Millionen Euro. Die Maßnahme soll bis Mitte 2025 umgesetzt werden.
Geschwindigkeitserhöhung Stammstrecke
Die Geschwindigkeitserhöhung soll dazu dienen, in der S-Bahn-Stammstrecke Verspätungen eines Zuges abbauen zu können. Sie trägt somit auch dazu bei, zukünftig stabil und pünktlich vier zusätzliche Züge bis Stuttgart-Vaihingen führen zu können. Die Geschwindigkeit im Hasenbergtunnel talwärts soll dazu von 80 km/h auf 100 km/h und in der Stammstrecke in beiden Richtungen zwischen Hauptbahnhof und Schwabstraße auf 80 km/h erhöht werden. Die Umsetzung soll im Rahmen der noch anstehenden Stammstreckensperrungen erfolgen.
Barrierefreier Ausbau Stetten-Beinstein und Leonberg
In Stetten-Beinstein und Leonberg sollen die Bahnsteige auf die Einstiegshöhe der S-Bahn von 96 Zentimeter über die gesamte Fahrzeuglänge erhöht werden sowie die Beleuchtung, die Bahnsteigausstattung und die Wetterschutzeinrichtungen angepasst beziehungsweise neugebaut werden.
In Stetten-Beinstein soll zur besseren Verknüpfung des Bahnsteigs am Gleis 1 mit dem P+R Parkplatz der bestehende nicht barrierefreie Zugang durch einen barrierefreien geneigten Gehweg ersetzt werden. Der Gesamtkostenumfang beträgt 4,82 Millionen Euro.
In Leonberg grenzt der Bahnsteig derzeit stufenlos an den Vorplatz an. Um durch die Bahnsteigerhöhung eine Stufenbildung zu vermeiden, soll der Höhenunterschied durch eine geneigte Fläche an den Bestand angeglichen werden. Der Gesamtkostenumfang beträgt rund 9,5 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme der Bahnsteige ist für Leonberg als auch für Stetten-Beinstein für 2025 vorgesehen.
Ausblick barrierefreier Ausbau
Die Region hat sich das Ziel gesetzt, alle S-Bahnsteige auf das Einstiegsniveau der S-Bahnfahrzeuge zu erhöhen. In Hinblick auf die notwendigen Ressourcen ist es jedoch nicht möglich, alle S-Bahnsteige innerhalb der Region gleichzeitig umzubauen. Deshalb wurden die ausstehenden Stationen vor allem unter den Aspekten Dringlichkeit, bauliche Probleme und Bündelung entlang von Netzästen zur Nutzung von Synergieeffekten priorisiert.
Unter Berücksichtigung der genannten Kriterien werden derzeit die Planungsverträge für folgende Stationen zwischen den Vertragspartnern abgestimmt, die dem Verkehrsausschuss zum Jahreswechsel 2023/2024 vorgelegt werden sollen: Favoritepark, Neustadt-Hohenacker, Schwaikheim und Nellmersbach.