Alljährlich unterstützt der Verband Region Stuttgart Städte und Gemeinden in der Region bei der Aufwertung der Landschaft und Verbesserung der Naherholung mit dem Kofinanzierungsprogramm Landschaftspark Region Stuttgart. In seiner heutigen Sitzung ist der regionale Planungsausschuss der Empfehlung der Jury gefolgt und hat die Förderung von 17 von insgesamt 21 eingereichten Projekten beschlossen. Insgesamt wurden 1.613.000 Euro für die Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und den Rems-Murr-Kreis bewilligt.
Die Projekte
Mit 340.000 Euro geht der größte Anteil nach Ludwigsburg für die klimaangepasste Umgestaltung des Arsenalplatzes. Zukünftig sollen 41 Großbäume den Baumbestand ergänzen und gemeinsam mit Wasserspielen die Aufenthaltsqualität auf dem Fuß- und Radweg zwischen Bahnhof und Blühendem Barock verbessern. Großbottwar erhält 300.000 Euro für die Umnutzung ehemaliger Tennisplätze zu einer öffentlichen Sport- und Spielanlage für alle Generationen.
260.000 Euro gehen nach Reichenbach an der Fils für eine naturnahe Erlebnis- und Bewegungslandschaft am Lützelbach mit abgeflachten, zugänglichen Uferbereichen. Viele bezuschusste Projekte haben das Ziel, die Erlebbarkeit der Gewässer in der Region zu verbessern, Natur und Umwelt aktiv zu erleben und mehr Informationen über die landschaftlichen Besonderheiten zu vermitteln.
Die einzelnen Projekte werden mit bis zu 50 Prozent der veranschlagten Kosten bezuschusst. Seit 2005 hat der Verband Region Stuttgart so mit rund 28 Millionen Euro über 300 Projekte der Kommunen mit auf den Weg gebracht.
Bis 22. Februar ist die Bevölkerung eingeladen, sich bei sechs regionalen Events zu informieren, auszutauschen und direkt an der Entwicklung von Freizeitangeboten wie Aufenthaltsplätzen am Wasser, Rad- und Wanderwegen sowie Biotopen teilzunehmen. Eine digitale Plattform unterstützt zusätzlich die Sammlung von Ideen und Vorschlägen, die bis 10. März eingereicht werden können. Weitere Informationen gibt es unter www.landschaftspark.region-stuttgart.org/mitmachen
Stimmen der Fraktionen
Roland Schmid (CDU/ÖDP) bezeichnete den Vorschlag der Jury „sachgerecht“. Es sei gut, dass man einige Projekte zu beraten konnte und gute Lösungen gefunden hätte, die ein abgerundetes Bild ergäben. „Wir glauben, mit dem Landschaftspark einen wichtigen Beitrag zu leisten, damit die Region zusammenwächst und ein regionales Gesicht bekommt“, resümierte Schmid.
Dorothee Kraus-Prause (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) sprach vom „atmenden Landschaftspark“. „Wir gehen mit dem Landschaftspark immer neue Herausforderungen an – mehr Bäume, Klimaanpassungsmaßnahmen oder die Nähe zu Siedlungen“, so Kraus-Prause. Das Kofinanzierungsprogramm zeige eine Fülle von Möglichkeiten und sei ihrer Meinung nach ein sinnvoller Schwerpunkt für die Region.
Wilfried Dölker (Freie Wähler) betonte: „Wir geben nicht, wir holen es über die Umlage und verteilen um.“ Dennoch sei es die richtige Entscheidung, die ausgewählten Projekte zu bezuschussen.
Laut Regina Traub (SPD) könnten Kommunen die Projekte nur stemmen, wenn man sie fördert. „Wir hätten gerne mehr gefördert, weil es Projekte und Themen für alle Generationen sind und von denen alle profitieren.“
Joachim Hülscher (AfD/FR) hielt die Fördermittelverteilung für „vertretbar“. Die Anträge zeigen, dass die Kommunen erkannt haben, welche Möglichkeiten sie haben, externe Mittel zu gewinnen.
Kai Buschmann (FDP) lobte das Ludwigsburger Projekt. „Jetzt kommt der Landschaftspark in die Stadt, nicht am Flusslauf, sondern mit Baumpflanzungen. Das ist etwas Neues, das ist, was wir wollen.“
„Die Kulisse der Projekte zeigt – von Land Art bis Landschaftsreparatur – wie sich die Perlenkette aufspannt“, so Christoph Ozasek (DIE LINKE/PIRAT). Die neuen Schwerpunkte jedes Jahr zeigten die Wandlungsfähigkeit des Programms.