STUTTGART: Ob Apps am Smartphone, die Vernetzung von Unternehmensstandorten oder das Homeoffice. Das Datenvolumen im weltweiten Web steigt und wird weiter zunehmen. „Deutschland ist mit der bestehenden Netzinfrastruktur nicht wettbewerbsfähig“. Diese Feststellung von Professor Dr. Jürgen Anders von der Hochschule Furtwangen gilt auch für die Region Stuttgart. Entlang der Haupttransversalen ist der drahtlose Internetzugang lückenhaft. Ebenso lässt die Versorgung von Gewerbegebieten mit schnellen, durchgängigen Internetverbindungen in der Region zu wünschen übrig. Genau dort soll ein zweistufiges Modellprojekt der Region Stuttgart ansetzen, das vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz mit bis zu 50 Prozente gefördert werden soll. Der Wirtschaftsausschuss hat das Vorgehen heute begrüßt und den Weg für die erste Stufe nahezu einstimmig frei gemacht.
Wie Regionaldirektorin Dr. Nicola Schelling ausführte, geht es bis Anfang 2016 darum eine Planung der Netzinfrastruktur (Backbone-Planung) aus einem Guss für die Region zu erstellen. Dabei arbeiten der Verband Region Stuttgart, die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH, die Landeshauptstadt und alle fünf Landkreise zusammen, um die Breitbandversorgung mittels Glasfaseranschlüssen zu verbessern. Es gebe bereits Aktivitäten in den Landkreisen. Doch, die Region Stuttgart möchte gewährleisten, dass „die Versorgung der regional bedeutsamen Verkehrstransversalen (Schiene und Straße) landkreisübergreifend geplant und umgesetzt wird“, sagte Dr. Schelling. Von diesen zentralen Achsen aus könne die Versorgung der Gewerbegebiete erfolgen. In der ersten Stufe würden die Grundlagen für eine Ausbaustrategie geschaffen, so Professor Dr. Anders. Es geht also darum, die Zusammenarbeit der Partner für die Glasfaser-Backbone-Planung zu koordinieren sowie Herangehensweisen und Aktivitäten regionsweit zusammenzuführen.
Dann könne in einem zweiten Schritt über die Organisation, Finanzierung und die Aufgabenteilung des Ausbaus entschieden werden. Welche Rolle dabei die Region spielen könnte, darüber macht sich Professor Dr. Anders im Auftrag von Verband Region Stuttgart und WRS Gedanken. Der Handlungsspielraum der Region ist breit. Er könnte von einer rein koordinierenden Rolle reichen bis hin zur Gründung von Kompetenzzentren oder sogar einer Trägerschaft. Klar ist, ein Ausbau „erfolgt nicht von heute auf morgen“, so Professor Anders.
Pressemitteilung (als pdf-Datei)