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Verband Region Stuttgart

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Presseinformationen |

Region erarbeitet Vorschlag für S-Bahn nach Calw

Verlängerung der S-Bahn als langfristige Lösung - Verhandlungsgrundlage für Ausgestaltung der Hermann-Hesse-Bahn

Der Verband Region Stuttgart wird ein Eckpunktepapier für eine S-Bahn-Verlängerung bis Calw ausarbeiten. Das beschloss der regionale Verkehrsausschuss am Mittwoch einstimmig. Damit möchte der Verband dem Landkreis Calw einen Vorschlag für eine langfristige Lösung unterbreiten, der als Grundlage für die weitere Diskussion mit den Projektpartnern über die Hermann-Hesse-Bahn dient: So soll die Hermann-Hesse-Bahn in einer ersten Stufe bis Weil der Stadt fahren und in einer zweiten Stufe durch eine S-Bahn-Verbindung nach Calw abgelöst werden. Der Ausschuss folgte damit einem interfraktionellen Antrag der Fraktionen CDU/ÖDP, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Freie Wähler, SPD und der FDP. Mit der Verlängerung der S-Bahn-Linie von Stuttgart nach Calw wäre der Landkreis Calw zukünftig umsteigefrei und umweltfreundlich in Richtung Stuttgart angebunden. Nach Sindelfingen und Böblingen benötigten die Fahrgäste dann nur einen einfachen Umstieg.

Unabhängig von der Verlängerung nach Calw sollen die bereits beschlossenen Verstärker-S-Bahnen zwischen Feuerbach und Weil der Stadt rasch realisiert werden. Mit ihnen wird das Fahrtenangebot weiter verdichtet und so die Bedienung in den Spitzenverkehrszeiten verbessert. Das Vorhaben sieht der Verband Region Stuttgart gefährdet, falls auf dem teilweise eingleisigen Abschnitt zwischen Weil-der-Stadt und Renningen ebenfalls die Hermann-Hesse-Bahn verkehrt. Dr. Uwe Lahl, Ministerialdirektor im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, signalisierte im Verkehrsausschuss erneut, dass auch eine Hermann-Hesse-Bahn bis Weil-der-Stadt als Vorlaufbetrieb förderfähig sein kann, sofern langfristig eine durchgehende S-Bahn-Linie bis Calw vertraglich vereinbart wird und das Gesamtvorhaben wirtschaftlich ist.

Das Eckpunktepapier soll in die Kooperationsvereinbarung des Verbands Region Stuttgart mit dem Landkreis Calw und dem Land Baden-Württemberg einfließen. Eine solche ist erforderlich, da der Verband für die S-Bahn in der Region Stuttgart zuständig ist. Er kann dabei keine Kosten für Maßnahmen außerhalb des Regionsgebietes übernehmen. Auch der Landkreis Böblingen soll entsprechend seines Gebietsanteils nach den geltenden Kriterien bei S-Bahn-Erweiterungen in der Region Stuttgart mitzahlen.

Stimmen aus der Regionalversammlung

Helmut Noë (CDU/ÖDP) fordert, dass das Land Baden-Württemberg von der Bedingung Abstand nehmen soll, die Hermann-Hesse-Bahn bis Renningen zu führen. Gleichzeitig sollte das „wichtige Ziel“ weiterverfolgt werden, eine Sprinter-S-Bahn einzurichten, welche auch die Fahrgäste aus dem Landkreis Calw aufnehmen kann. Mit der Erarbeitung eines Eckpunktepapiers sei man „einen entscheidenden Schritt weiter“. Michael Lateier (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) hält es für wichtig, die Raumschaft Calw an den Raum Stuttgart anzubinden. Er bat darum, dies nun zügig voranzubringen und „prioritär zu behandeln“. Bernhard Maier (Freie Wähler) stellte fest, dass sich das Ziel des Landkreises Calw, am Planfeststellungsbeschluss für den Bahnhof Renningen festzuhalten, und der Beschluss des Verbands Region Stuttgart, eine Taktverdichtung auf der überlasteten S6 herbeizuführen, widersprechen. Er appellierte an das Land, eine „vernünftige Lösung“ zu vermitteln. Seit Jahren sei er der Auffassung, dass eine S-Bahn nach Calw die zukunftsfähigste Lösung sei. Auch Jasmina Hostert (SPD) plädierte an alle Beteiligten, „aus der Konfrontation herauszukommen und eine gute Lösung zu suchen“. Deshalb sei die Erarbeitung eines Eckpunktepapiers ebenso wichtig wie auch die Taktverdichtung auf der S 6. Holger Dorn (AfD) sagte: „Die Widersprüche sollten prinzipiell auflösbar sein.“ Man solle aber im Auge behalten, dass Pendler aus dem Landkreis Calw zum Daimler nach Böblingen und Sindelfingen mit einer Hermann-Hesse-Bahn bis Weil-der-Stadt einen zusätzlichen Umstieg hätten. Hans Dieter Scheerer (FDP) appellierte an die Vernunft. Es müsse nun „zeitnah und schnellst möglichst“ weitergearbeitet werden. Das Land solle nun „alle Beteiligten an einen Runden Tisch bringen“. Wolfgang Hoepfner (DIE LINKE/PIRAT) meinte: „Die Menschen in den Landkreisen Böblingen und Calw haben für den Streit kein Verständnis, sie wollen einen guten ÖPNV“. Die S6 dürfe jedoch keinen Schaden nehmen.

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