Region Stuttgart ist Fairtrade-Region
Viele Produkte, die wir täglich konsumieren, werden in den Anbauländern mit einer Entlohnung unter dem Existenzminimum oder mit Kinderarbeit ohne jegliche Aussicht der jungen Menschen auf Schulbesuch produziert. Schokolade und Bananen sind nur einige Beispiele. Doch es geht auch anders. Das zeigt die Kampagne des Vereins Fairtrade Deutschland in Köln. Im Juli 2021 hat die Regionalversammlung daher beschlossen, sich an der Kampagne zu beteiligen. Am 31. Januar 2023 erhielt der Verband Region Stuttgart die Zertifizierung zur Fairtrade-Region Stuttgart. Damit wurde die Region Stuttgart erste Fairtrade-Region in Baden-Württemberg. Die Zertifizierung muss alle zwei Jahre erneuert werden.
Eine Voraussetzung für die Zertifizierung ist eine eigens dafür eingerichtete Steuerungsgruppe. Sie besteht aus Mitgliedern unterschiedlicher gesellschaftlicher Bereiche, die über umfassende Netzwerke in die Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft verfügen: Vertreterinnen und Vertretern des Verbands Region Stuttgart, die Eine-Welt-Initiative, die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH, die Regio Stuttgart Marketing- und Tourismus GmbH, die IHK Region Stuttgart, das Dialogforum der Kirchen, die JugendRegion Stuttgart, die Vereine Kultur- und SportRegion Stuttgart sowie die Hochschul- und Wissenschaftsregion Stuttgart wirken mit. Die Steuerungsgruppe koordinierte den Weg zur zertifizierten Fairtrade-Region und begleitet nun den weiteren Prozess mit Impulsen und Ideen. Zudem soll sie das Thema in die gesellschaftliche Breite tragen und die Aktivitäten vor Ort koordinieren. Sie hat im November 2021 zum ersten Mal getagt und kommt seitdem zweimal jährlich zusammen.
Ein weiteres Erfordernis ist es, bei den laufenden Geschäften des Verbands Region Stuttgart Fairtrade-Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus fairem Handel zu verwenden. Zudem müssen Handel und Gastronomie in der Region eine Mindestanzahl an Produkten aus fairem Handel anbieten. Dasselbe gilt für den Einsatz der Produkte in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchengemeinden. Ergänzend sind Bildungsaktivitäten und Öffentlichkeitsarbeit vorgesehen. All diese Kriterien sind durch die Gegebenheiten vor Ort in den Fairtrade-Kommunen der Region erfüllt.