Regionale Mobilitätspunkte
Wer den ÖPNV voranbringen möchte, muss attraktive Zugangsmöglichkeiten schaffen. Denn außerhalb der Großstädte funktioniert Mobilität am besten, wenn ein Wechsel zwischen den unterschiedlichen Verkehrsmitteln reibungsfrei möglich ist. Je leichter der Einstieg, desto besser der Umstieg und umso größer die Chance, Verbesserungen im Mobilitätsangebot zu schaffen, ohne neue Straßen bauen zu müssen. In der Region Stuttgart zeigen das die regionalen Mobilitätspunkte: Das sind zentrale Umsteigepunkte mit besonderen Angebotsstandards.
An regionalen Mobilitätspunkten kann man nicht nur in Züge, S-Bahnen oder Busse steigen, sondern auch weitere Informationen zu Fortbewegungsmitteln, Dienstleistungen und Mobilität erhalten. So gehören Taxi- und Carsharingplätze und RegioRadStationen zur Ausstattung. Kurzzeitstellplätze zum Bringen und Holen der Fahrgäste, aber auch Lademöglichkeiten für Elektroautos oder Pedelecs runden das intermodale Mobilitätsangebot ab. Mit weiteren - auch abschließbaren - Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sowie Serviceangeboten für Wartung und Reparatur, wird der wachsenden Beliebtheit des Radfahrens Rechnung getragen. Das Ziel ist klar: Unkompliziert und emissionsfrei zum Bahnhof kommen, ohne viel Platz auf der Straße und dem Parkplatz in Anspruch zu nehmen.
Vor Ort erkennt man einen Mobilitätspunkt am Informationsterminal mit dem Mobilitätspunktlogo. Sie informieren über Abfahrtszeiten in Echtzeit, alle Mobilitätsangebote am Standort sowie über Verbindungen in die Region. Darüber hinaus können Veranstaltungen und Sehenswürdigkeiten abgerufen werden und für weitere Auskünfte kann eine telefonische Auskunft per Knopfdruck rund um die Uhr erreicht werden.
Finanzierung und Überblick
Aktuell gibt es in 13 Kommunen ausgewiesene regionale Mobilitätspunkte, die an den interaktiven Informationsterminals erkennbar sind. Rund 3,5 Millionen Euro Fördermittel aus dem regionalen Programm „Modellregion für nachhaltige Mobilität“ wurden für den Ausbau des Bahnhofsplatzes wie beispielsweise in Sindelfingen und Anlagen für den Radverkehr wie das Radhaus in Waiblingen investiert. Die Infoterminals und der Umbau des Bahnhofgebäudes mit Fahrradparkhaus in Eislingen wurden beispielsweise mit Geldern aus dem RegioWIN-Programm von Land und EU finanziert. Insgesamt 3,2 Millionen Euro Fördermittel und 0,7 Millionen Euro Eigenmittel des Verbands Region Stuttgart wurden für solche Maßnahmen zur Verfügung gestellt.
Übersichtsflyer zum Angebot an den Mobilitätspunkten zum PDF-Download
Weiterer Ausbau des Mobilitätspunktenetzes
Der Verkehrsausschuss der Regionalversammlung hat ein Potenzial von ca. 20 weiteren Stationen identifiziert. Das Gremium ist bereit, für den Ausbau dieser weiteren Stationen über einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren jährlich 500.000 Euro zu investieren. Darüber hinaus sollen 300.000 Euro in ein Gebäude für multimodale Mobilität von besonderer Funktion und Gestaltung fließen, sollte dieses z. B. im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 2027 errichtet werden.
Immer wieder kontrovers diskutiert wird das Thema E-Scooter. Um der zunehmenden Nachfrage entgegenzukommen und gleichzeitig einen aufgeräumten Bahnhof zu haben, können Kommunen auf Vermittlung des Verbands Region Stuttgart mit der Deutschen Bahn einen Mobility Hub einrichten. Er fasst E-Scooter und aktuell RegioRadStuttgart-Räder an einem ausgewiesenen Standort am Bahnhof zusammen. Die Einrichtung dieser Hubs mit einfacher Beschilderung und Bodenmarkierung wird für die Dauer von einem Jahr mit 5000 Euro gefördert.
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