Mit dem Bus in Tübingen losfahren und mit der Stadtbahn in Heilbronn ankommen mit nur einem Ticket - so etwas könnte für die Menschen in der Metropolregion Stuttgart bald möglich werden. Der Koordinierungsausschuss der Europäischen Metropolregion Stuttgart empfahl heute die Einführung eines MetropolTages- und EinzelTickets im Großraum Stuttgart. Gleichzeitig wurde von mehreren Vertretern der Wunsch deutlich, die zuständigen Gebietskörperschaften über mögliche Kostenfolgen zu informieren und die Abstimmungen zu intensivieren. An die Gebietskörperschaften war auch der Wunsch gerichtet, die Einführung des Metropoltickets durch ergänzende Marketingmaßnahmen zu begleiten.
VVS-Geschäftsführer Horst Stammler stellte den Vertretern der Metropolregion die Möglichkeiten eines MetropolTagesTickets bzw. –EinzelTickets vor. Nach seinen Aus-führungen wäre das Tagesticket für 19,- Euro für Einzelpersonen und 26,- Euro für Gruppen zu realisieren und damit günstiger als das Baden-Württemberg-Ticket. Beim Einzelticket wäre in jedem gekauften Schienenticket innerhalb der Metropolregion durch einen Aufschlag von durchschnittlich 0,85 Cent die Fahrt mit Bus und Bahn am Start- und Zielort automatisch enthalten. Einen deutlichen Mehrwert geben auch ergänzende Marketingmaßnahmen von Partnern vor Ort wie Boni, welche in Verbindung mit dem Ticket gewährt werden könnten. Der Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) erarbeitete federführend mit der Deutschen Bahn und den acht weiteren Verkehrsverbünden innerhalb der Metropolregion Stuttgart Modelle für einen Metropoltarif.
Sollte die öffentliche Hand als Gesellschafter der Verkehrsverbünde zeitnah bereit sein, die Einnahmeausfälle für ein MetropolTagesTicket von maximal rund 990.000 Euro pro Jahr und den Kosten für den Aufbau eines Vertriebssystems für das Metro-polEinzelTicket von etwa 350.000 Euro zu tragen, könnten die 5,4 Mio. Menschen der Metropolregion Stuttgart ab Dezember 2011 (Einzeltickets) bzw. ab 2012 (Tagesti-ckets) die Busse und Bahnen von Ankunfts- und Zielort wesentlich günstiger mitbenützen wie bisher mit zusätzlichen Fahrscheinen. Hierfür ist noch der Konsens bei den beteiligten Finanzierungsträgern herzustellen.
Thomas S. Bopp, Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart, appelliert an die Vertreter aus der Metropolregion Stuttgart, „bei den entsprechenden Gebietskörperschaften dafür zu werben, in die Finanzierung des Metropoltarifs einzusteigen.“ So können die Menschen innerhalb der Metropolregion alle Nahverkehrsmittel der beteiligten Verkehrsverbünde mit einem Fahrschein benützen. Bopp bezeichnet das Metropolticket als „großen Schritt für die Metropolregion Stuttgart.“
Bopp möchte den Gremien des Verbands Region Stuttgart vorschlagen, den für das VVS-Gebiet anfallenden Anteil in Höhe von maximal 440.000 Euro jährlich und 163.000 Euro an Einmalkosten für den Vertrieb der Einzeltickets zu übernehmen. Bopp leitet die Arbeitsgruppe Metropolticket im Koordinierungsausschuss der Europäischen Metropolregion Stuttgart.
Der Metropoltarif geht auf eine Initiative des Verbands Region Stuttgart zurück. Der Verband Region Stuttgart wird sich im Verkehrsausschuss am 13. April 2011 damit beschäftigen.