Der Verband Region Stuttgart reagiert mit Unverständnis auf die Äußerung des baden-württembergischen Verkehrsministers Winfried Hermann, es genüge vorerst, die Kapazitäten der Neckarschleusen nur bis Heilbronn zu erhöhen. „Aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht gibt es zum Ausbau bis Plochingen keine Alternative“, sagte der Verbandspräsident Thomas Bopp. Es sei bekannt, dass Lastschiffe künftig eine Standardlänge von 135 Meter hätten und daher die Häfen Stuttgart und Plochingen nur bei verlängerten Schleusen bis Plochingen anfahren könnten. Diese neue Generation der Schiffe stelle sicher, dass bis zu vierzig Prozent mehr Ladung ohne erheblichen zusätzlichen Energiebedarf quasi emissionsfrei transportiert werden könne. „Zudem führt ein Nichtausbau der Schleusen unweigerlich zu mehr LKW-Verkehr und das ist im Raum Stuttgart mit seiner hohen Verkehrsdichte nicht hinnehmbar“, so Bopp weiter. „Der Wirtschaftsstandort Region Stuttgart wird im Falle eines verzögerten oder gar ganz aufgegebenen Ausbaus erheblich geschwächt.“ Dem Ausbau der Neckarschleusen bis Plochingen müsse daher oberste Priorität eingeräumt werden, zumal ohnehin bei vielen dieser Schleusen eine grundlegende Sanierung ansteht.
Neben zahlreichen weiteren Aktivitäten des Verbands Region Stuttgart für einen durchgängigen Schleusenausbau bis Plochingen hatte sich regionale Verkehrsausschuss im Februar 2011 mit einer Resolution gegenüber dem Bund dafür eingesetzt, die Verlängerung der Neckarschleusen „uneingeschränkt weiter zu verfolgen.“ Dieser Forderung schloss sich der Koordinierungskreis Europäische Metropolregion Stuttgart Anfang April an.