STUTTGART: Thomas Kiwitt heißt der neue Chefplaner des Verbands Region Stuttgart. Die Regionalversammlung hat den 42-jährigen Raum- und Umweltplaner heute mit 57 von 83 abgegebenen Stimmen zum Nachfolger von Dr. Dirk Vallée gewählt. Thomas Kiwitt, der in Freiburg lebt, ist als Referent für Wirtschaft beim Regionalverband Südlicher Oberrhein tätig. Er ist zugleich stellvertretender Verbandsdirektor.
In seiner Bewerbungsrede hob Thomas Kiwitt hervor, dass er „in der Regionalplanung Baden-Württembergs seit zehn Jahren zu Hause ist“. Er sei also mit Theorie und Praxis der Regionalplanung „umfassend vertraut“. Der heute diskutierte Entwurf des Regionalplans enthalte einen „konsequenten Gestaltungswillen“. Er stehe für einen schlanken Regionalplan, der nicht nur reglementiert, sondern auch Chancen eröffnet. Er sprach sich für Projekte der Regionalentwicklung, für eine starke Position der Region in nationalen und internationalen Netzwerken sowie für die konstruktive Beratung kleinerer Gemeinden aus.
Thomas Kiwitt möchte seine neue Funktion als Leitender Technischer Direktor beim Verband Region Stuttgart schnellstmöglich antreten. Um die Stelle des Planungsdirektors hatten sich 29 Persönlichkeiten beworben. Zwei hatten sich heute in der Regionalversammlung vorgestellt.
Bopp: „Sie können alles – auch Hochdeutsch“
Die Regionalversammlung verabschiedete den bisherigen Planungsdirektor Dr. Dirk Vallée. Nach dreizehn Jahren beim Verband Region Stuttgart, davon sechs Jahre als Chefplaner und sieben Jahre als Referent für Verkehrsplanung, wechselt er zum 1. März als Professor an die Rheinisch-Westfälisch Technische Hochschule Aachen. Regionaldirektor Dr. Bernd Steinacher und Regionalpräsident Thomas S. Bopp würdigten den 42-Jährigen Vallée.
„Sie können alles – auch Hochdeutsch“ scherzte Bopp. Wörtlich sagte der Regionalpräsident: „Sie haben hier in der Regionalversammlung und besonders im Planungsausschuss mit Ihren klar strukturierten und mit Fakten belegten Argumentationen und Sitzungsvorlagen die Basis dafür geschaffen, dass wir als gewählte Politikerinnen und Politiker unsere Aufgabe gut ausführen konnten“.
Dr. Steinacher bescheinigte Dr. Vallée eine „hervorragende Fachkenntnis“. Dessen Rat sei nicht nur in der Region geschätzt gewesen, sondern zum Beispiel auch in Peking und Moskau. Dr. Vallée habe sich durch Know-how und Standfestigkeit ausgezeichnet und sich mit „großem Engagement“ eingebracht. „Eine Regionalplanung, die ihren Auftrag ernst nimmt, muss den Willen zur Steuerung haben. Damit macht man sich nicht nur Freunde“, so Dr. Steinacher.
Als seine beruflichen Highlights bezeichnete Dr. Dirk Vallée die S-Bahn-Projekte, die Entscheidung zur Neuen Messe Stuttgart und den Landschaftspark. Er ist sicher: „Wenn man es mit dem ÖPNV in der Region Stuttgart ernst meint, dann kommt man an Stuttgart 21 nicht herum.“ Seine Überzeugung ist: „Planung braucht Gestaltungswillen, der konsequent umgesetzt werden muss. Ich bin überzeugt, dass die Ziele, die wir verfechten, zum Wohle der Region sind. Ich wollte Regionalplanung leben“.