STUTTGART: Der Radweg durchs Filstal soll zu einer „Erlebnis Filstalroute“ weiterentwickelt werden. Das ist die Grundidee des Masterplans Landschaftspark Fils, den Landschaftsarchitekt Johann Senner heute im Planungsausschuss vorgestellt hat. Zu den vier thematischen Handlungsfeldern Stadt/Dorf, Flusslandschaft, Kulturlandschaft und Industriekultur sind 87 Projektvorschläge entstanden, die die Fils als Fluss wieder mehr ins Bewusstsein der Menschen rücken. Wohlfühlqualität, naturnahe Flusslandschaft, durchgängige Landschaftsräume und bessere Naherholung vor der Haustür sind die angestrebten Ziele. „Das kommt bei den Gemeinden sehr positiv an“, berichtet Senner von den laufenden Vorstellungsrunden in den 16 beteiligten Gemeinderäten. In bewährter Weise, also in Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden, ist auch das planerische Konzept für das 63 Kilometer lange Filstal von Wiesensteig bis Plochingen entstanden. „Der Masterplan geht auf die Besonderheiten vor Ort ein. Charakteristisch ist die Landschaftsreparatur in stark besiedelten Bereichen“, sagte Planungsdirektor Thomas Kiwitt. Denn der Landschaftsraum Fils ist enorm vielseitig. Neben dem reizvollen Abschnitt am Oberlauf der Fils ist das untere Filstal stark industriell geprägt.
Fraktionsübergreifend fand der Masterplan Landschaftspark Fils großen Anklang. Udo Goldmann (CDU) lobte das Engagement der Kommunen beim Erstellen der Projekte. Als „hochinteressant“ bezeichnete er die Route der Industriekultur. Susanne Wiedmaier (SPD) sprach von einem „zukunftsweisenden Projekt“. „Es ist punktuell möglich, die Fils erlebbar zu machen. Das zieht eine hohe Lebensqualität nach sich.“ Joachim Hülscher (Freie Wähler) bezeichnete die „durchgängige Erlebbarkeit der Fils in Göppingen als Jahrhundertaufgabe“. Auf die Aspekte Naturschutz und die Kooperation mit Hochschulen machte Dorothee Kraus-Prause (Grüne) aufmerksam. Ulrich Deuschle (Republikaner) sieht das alte Vorurteil über die Deindustrialisierung des Kreises Göppingen bestätigt. Albrecht Braun (FDP) wollte wissen, wie die Ideen eines Studierendenprojekts in den Masterplan einfließen.
Am Masterplan Landschaftspark Fils…
…haben unter der Federführung des Verbands Region Stuttgart die Landkreise Esslingen und Göppingen, das Regierungspräsidium, Naturschutzverbände sowie 16 Städte und Gemeinden gearbeitet, dazu gehören: Plochingen, Reichenbach, Ebersbach, Uhingen, Göppingen, Eislingen, Salach, Süßen, Gingen, Kuchen, Geislingen, Bad Überkingen, Deggingen, Bad Ditzenbach, Mühlhausen im Täle und Wiesensteig. Mit dem Masterplan Landschaftspark Fils liegt das inzwischen fünfte planerische Konzept für die Realisierung des Landschaftsparks Region Stuttgart vor. Für die Landschaftsparks Necker, Rems, Limes und Albtrauf gibt es bereits Masterpläne, Murr-/Bottwartal und Schönbuch sollen 2012 folgen.
Der Verband Region Stuttgart unterstützt den Landschaftspark Region Stuttgart nicht nur planerisch, sondern auch durch ein Programm zur Co-Finanzierung von Projekten. Jährlich stehen dafür rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.