Stuttgart - Bis zum Jahr 2020 könnten maximal 1,7 Prozent des Primärenergiebedarfs der Region Stuttgart aus der regionalen Landwirtschaft stammen. Gemessen an heute wäre das über 15 Mal so viel. Um dieses Potenzial abzurufen, müsste neben den Erträgen aus dem Ackerbau, der Viehhaltung und den Streuobstwiesen auch frei werdendes Weideland bewirtschaftet werden. Das geht aus einer Studie im Auftrag des Verbands Region Stuttgart hervor, die heute im regionalen Planungsausschuss erstmals vorgestellt wurde. Die Gutachter - das Ingenieurbüro Dr. Feldwisch, das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und das Büro für Umwelt- und Regionalentwicklung Obernburg - ermitteln darin das Potential nachwachsender Rohstoffe wie Getreide, Ölpflanzen und Mais sowie landwirtschaftlicher Rohstoffe zur Energiegewinnung in der Region Stuttgart. Die Studie sieht in der Nutzung regenerativer Energien insgesamt ein wachsendes Betätigungsfeld für die heimische Landwirtschaft.
"Angesichts des globalen Klimawandels und der Endlichkeit fossiler Energieträger gewinnt die weitere Erschließung erneuerbarer Energien zunehmend an Bedeutung.", sagte die Regionaldirektorin Jeannette Wopperer. "Hier sieht sich auch der Verband Region Stuttgart in der Verantwortung, zwischen der Sicherung wertvoller Freiräume, den Belangen der Landwirtschaft, der Siedlungsentwicklung und der klimagerechten Energieversorgung zukünftiger Generationen zu koordinieren."
Die Studie ist ein weiterer Baustein der regionalen Energie- und Klimaschutzstrategie, die innerhalb des Modellvorhabens der Raumordnung (MORO "Raumanpassungsstrategien zum Klimawandel" auch mit der kommunalen Ebene abgestimmt wird.
Mittwoch, 16. Juni 2010/hö