Für Realitätssinn hat sich der Verband Region Stuttgart heute nach dem Filder-Dialog ausgesprochen. In finanziell schwierigen Zeiten, in denen der Verkehrsminister laut über die Abbestellung von Regionalzügen nachdenkt, gehören „Wunschvorstellungen ohne Finanzierungsgrundlage ins Reich der Träume“, so Verbandsvorsitzender Thomas S. Bopp.
Regionalräte aller Fraktionen und Mitarbeiter des Verbands Region Stuttgart haben sich ebenso wie die weiteren verbliebenen Teilnehmer mit großem Engagement am Filder-Dialog beteiligt. Im Interesse aller hat sich die Region von Anfang an für einen fairen Dialog ausgesprochen. Bei aller Offenheit gehört es zur Fairness, die Rahmenvorgaben als Grundlage klar zu benennen, also auf vertragliche Gegebenheiten und das Ergebnis der Volksabstimmung vom letzten November hinzuweisen.
Diese Fakten haben auch nach der heutigen Empfehlung des Filder-Dialogs Bestand. „Die Rohrer Kurve und damit die direkte Anbindung der Gäubahn aus Richtung Singen an den Flughafen und die Messe war für die Region immer gesetzt. Sie ist zwingende Voraussetzung für die finanzielle Beteiligung des Verbands Region Stuttgart an Stuttgart 21“, ruft Wirtschaftsdirektor Dr. Jürgen Wurmthaler die Beschlusslage der Region in Erinnerung. Gleichwohl habe der Filder-Dialog Verbesserungsmöglichkeiten innerhalb des Planfeststellungsabschnitts 1.3 aufgezeigt, konkret beim Flughafenbahnhof. „Die Idee, Regional- und Fernzüge in einer eigenen Station unter der Flughafenstraße zu führen, hat Charme“, sagte Dr. Wurmthaler in Richtung Bahn, Land und Flughafen. Ein Finanzierungssignal müsse von diesen Partnern kommen, da es sich um eine neue Station für den Fern- und Regionalverkehr handelt. Das sieht die Mehrheit des Verkehrsausschusses ähnlich, wie eine Diskussion am letzten Mittwoch zeigte. „Wir werden die Empfehlungen des Filder-Dialogs intern diskutieren und eine erste Einschätzung der Region bei der Informationsveranstaltung am Freitag, 13. Juli darstellen.“
Verkehrsdrehscheibe Filder als Standortplus
„Die Verkehrsdrehscheibe Filder mit Flughafen, Autobahn und Fernbahnhof ist ein Standortfaktor für die Region Stuttgart“, bekräftigt Thomas S. Bopp. Im Regionalplan ist der Stuttgarter Gäubahn-Abschnitt als Eisenbahnstrecke gesichert. Um darüber hinaus auf den Fildern eine langfristige Optionen zu ermöglichen, sei es überlegenswert, eine Trasse entlang der Autobahn im Regionalverkehrsplan zu berücksichtigen.
Thomas S. Bopp verweist auf die Geschäftsgrundlage des Filder-Dialogs. Danach werden die Projektpartner nun „das Ergebnis gemeinsam bewerten und im Lenkungskreis beschließen, welche Überlegungen aus dem Dialog im laufenden Planfeststellungsverfahren berücksichtigt werden können.“ Sollte keine Einigung erzielt werden, werde im weiteren Verfahren die Antragstrasse verfolgt.
Der Verband Region Stuttgart…
… ist seit 1995 Projektpartner bei Stuttgart 21. Eine breite Mehrheit der Regionalversammlung sieht in Stuttgart 21 und der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm das zentrale Zukunftsprojekt für die Region Stuttgart. Überzeugend sind die verkehrlichen, wirtschaftlichen, ökologischen und städtebaulichen Vorteile. Als Aufgabenträger für die S-Bahn beteiligt sich die Region mit einem gedeckelten Betrag von 100 Millionen Euro.
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